Parodontose-Behandlung:
Erkrankungen des Zahnbettes heilen.
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Parodontitis [umgangssprachlich „Parodontose“ genannt] ist eine bakterielle Infektion von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat (= Parodontium), die unbehandelt mit Zahnverlust endet.
Da sie bis zur Endphase keine Beschwerden verursacht, bleibt sie häufig unerkannt und ist eine der meist verbreiteten Erkrankungen.
Ursächlich sind bakterielle Ablagerungen – der sogenannte Biofilm – in schwer erreichbaren Nischen und Zahnfleischtaschen. Ebenso können Überlastungen der Zähne zur Parodontitis-Erkrankung beitragen.
(1) Zahnfleischbluten – ein mögliches Anzeichen für die Erkrankung an Parodontitis. (2) Ausschlaggebend für die erfolgreiche Parodontose-Beseitigung: unsere intensive Mundpflege-Schulung und deren Anwendung zu Hause.
Mit mikroinvasiver Chirurgie, modernem Biofilm-Management und funktioneller Therapie können wir den Erfolg der klassischen Parodontitis-Therapie deutlich verbessern.
Zudem ist unsere intensive Patientenschulung für effiziente Mundpflege maßgeblich, um die Abbauvorgänge des Zahnhalteapparates erfolgreich zu verlangsamen – und bei konsequenter Mitarbeit zu stoppen.
Dr. med. dent. Rüdiger Hansen, Zahnarzt München
Überblick
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu folgenden Themen:
→ Wissenswertes: Ursachen und Folgen der Parodontose
→ Symptome: Wie erkennt man eine Parodontitis?
→ Ästhetische Chirurgie für schöne und gesunde Zähne
→ Ziele unserer Parodontitis-Behandlung: Heilen & Verschönern
→ Behandlungsablauf & Biofilm-Management
→ Parodontitis – ein Risiko für unsere Gesundheit
Wissenswertes zur
Parodontitis
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Ursachen und Folgen der Parodontose:
1. Bakterien im Mund: schädlich oder nützlich?
Die bakterielle Besiedelung des Mundes bildet einen wichtigen Bestandteil unseres Verdauungssystems – und ist völlig natürlich. Abhängig von ihrer Art und Menge können sie unsere Helfer oder unsere Gegner sein:
Die meisten Bakterien sind wichtig für den Schutz unserer Schleimhäute, andere hingegen verantwortlich für Infektionen wie Gingivitis, Parodontitis oder auch Karies.
Die Veranlagung des Patienten entscheidet über seine Reaktion auf hunderte verschiedener Bakterienstämme in der Mundhöhle. Diese können für sein Immunsystem pathogen (=krankheitserregend) sein oder harmlos. Daher reagiert jeder Mensch anders auf die Zusammensetzung seiner Keime – manche neigen zu Entzündungen, andere haben mit den gleichen Keimen keinerlei Probleme.
So ist die Pflege einer gesunden Mundflora nicht nur von der Art und Menge der Bakterien, sondern individuell von der Empfindlichkeit und Reaktion des eigenen Immunsystems abhängig.
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2. Schleichende Erkrankung des Zahnhalteapparates
Reagiert das Kausystem mit Entzündungen, lässt sich dies auf ein Übermaß an pathogenen Keimen im Mundraum zurückführen. Einzelne gelockerte Zähne, süßlicher Mundgeruch oder häufiges Zahnfleischbluten sind mögliche Indizien für eine Parodontitis.
Um das Krankheitsbild einer Parodontitis und ihrer Folgen zu verstehen, möchte ich Ihnen das komplexe Zusammenspiel dieser häufig auftretenden Erkrankung näher erläutern:
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Nur kurzzeitig harmlos – die Gingivitis
Eine Besiedelung der Zahnfleischtaschen und der Zahnoberflächen mit pathogenen Entzündungskeimen kann zur Gingivitis (=Zahnfleischentzündung) führen.
Kann die häusliche Zahnpflege die Keime über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend entfernen, so bildet sich an den Zähnen ein klebriger Biofilm, in dem sich Bakterien stark vermehren.
Biofilm – die Überlebensstrategie der Keime
Der Biofilm ist ein Zusammenschluss aus Milliarden von Bakterien, die sich bis in feinste Nischen von Zähnen und Zahnwurzeln ausbreiten:
Seine Oberfläche besteht aus vielen Schichten abgestorbener Keime und wird mit der Zeit zunehmend härter, widerstandsfähiger und undurchdringlicher. Ein hervorragender Schutz besonders für schädliche Bakterien, die sich auf diese Weise ungehindert ausbreiten können.
Eine äußerst widerstandsfähige Hülle aus Eiweißmolekülen macht diesen „Panzer“ für antibakterielle Spüllösungen undurchdringlich. Die Widerstandsfähigkeit einer Zahnplaque wächst mit ihrem Alter. Durch ihr klebriges Äußeres übersteht sie ebenso grobe mechanische Putzattacken wie auch Abwehrmaßnahmen des Immunsystems.
Verbleibt der Biofilm über längere Zeit in den Zahnfleischtaschen wird er hart wie Stein (=Konkremente). Die Bakterien darin bleiben weiterhin aktiv. Innerhalb der Zahnfleischtaschen führen die giftigen Ausscheidungen des Biofilms (=Toxine) zu folgenreichen Entzündungen – der Parodontitis.
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3. Parodontitis – die Spirale der Selbstzerstörung
Parodontitis ist eine unspezifische Entzündung, die tief unter der Zahnfleischoberfläche im Zahnhalteapparat (=Parodontium) abläuft.
Wie der Begriff „Halteapparat“ andeutet, fixieren tausende feiner Fasern jede Zahnwurzel elastisch in ihrem engen Knochenfach. Eine Entzündung, ausgelöst durch aggressive Bakterien, erweitert diesen Spalt – der Knochen schwindet und der Zahn lockert sich.
Interessanterweise sind es jedoch nicht die Bakterien, die den Knochen direkt angreifen, sondern die Reaktion unseres Immunsystems, die das Gewebe zunehmend auflöst – solange bis der betroffene Zahn ausfällt.
Der feine Spalt zwischen Zahnwurzel und Knochen weist damit im Körper eine einzigartige Besonderheit auf:
das Immunsystem kann an dieser Stelle Bakterien nicht direkt bekämpfen, sondern ihnen nur die Existenzgrundlage entziehen. Es ist also der eigene Körper, der das Parodontium zerstört – als Antwort auf die immer tiefer eindringende bakterielle Infektion.
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4. Zahnverlust – ein Irrtum der Natur?
Da unsere Immunabwehr im Parodontium Infektionen nicht erfolgreich bekämpfen und ausheilen kann, löst er das infizierte Gewebe auf und lässt den Zahn ausfallen.
Nachdem Zahn und Parodontium eliminiert wurden, schließen Epithelzellen rasch und effektiv die Wunde und verhindern das lebensbedrohliche Eindringen von Keimen und ihren giftigen Ausscheidungen (=Toxinen) in den Organismus. Erst jetzt kann eine vollständige Heilung der Entzündung eintreten.
Unser Körper verfolgt also ein anderes Ziel, als wir es uns wünschen würden:
Er entscheidet sich freiwillig auf den Zahn zu verzichten, um dafür unseren Organismus vor weiteren eindringenden Keimen zu schützen.
Mit unserer Parodontitis-Behandlung versuchen wir das Immunsystem davon zu überzeugen, dass unsere Zähne keine Gefahr mehr darstellen und behalten werden dürfen.
Die Parodontitis-Therapie
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Parodontitis ist durch unseren Immunsystem nicht heilbar, alle Abwehrmaßnahmen scheitern an der Menge eindringender Bakterien und der Hartnäckigkeit des Biofilms.
Parodontitistherapie bedeutet, den Körper davon zu überzeugen, dass er seine Zähne behalten darf, ohne weitere Gefahr eindringender Keime in sein System.
(1) Dies ist ein Blindtext. (2) Dies ist ein Blindtext.
Neben der zahnärztlichen Parodontitis-Therapie liegt der Schwerpunkt unserer Behandlung auf der Instruktion und Motivation meiner Patienten für ihre effektive häusliche Zahnpflege. Nur so lässt sich auf Dauer die kontinuierliche Ausbreitung des Biofilms unterbrechen und ein weiterer Abbau des Parodontiums verhindern. Bei ungenügender Pflege droht über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren jederzeit ein erneutes Aufflammen der Infektion.
Daher besteht der erste Behandlungsschritt in der Lokalisation und Beseitigung des hartnäckigen Biofilms, der sich durch häusliche Pflege nicht entfernen lässt. Im weiteren setzen wir die Heilung des Parodontiums durch konsequentes und wiederholtes Biofilm-Management sowie unsere professionelle Zahn- und Taschenreinigung in Gang.
Mein Therapiekonzept basiert dabei auf einer engen Zusammenarbeit zwischen Patient, Prophylaxeassistentin und Zahnarzt. Auch eine parallel verlaufende, naturheilkundliche Unterstützung kann in vielen Fällen einen wertvollen Beitrag zur Parodontisbehandlung leisten.
Antibiotika in der Parodontitis-Therapie?
Eine Behandlung durch Antibiotika nehmen wir in der Regel nur bei therapieresistenten Entzündungen oder bei notwendiger medizinischer Indikation vor. In der Folge bestimmen wir durch Abstriche die Keimbesiedelung der Parodontien und unterstützen durch gezielte Antibiose unsere Maßnahmen zur Keimreduktion in den Taschen.
Bei einzelnen, akuten Taschenentzündungen kann bereits die Gabe eines lokalen Antibiotikums für die Eindämmung der Parodontitis ausreichen.
Zahnfleischmanagement
für schöne & gesunde Zähne
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Ästhetische Chirurgie
Chirurgische Maßnahmen wende ich selten bereits in der Erstbehandlung an, sie dienen bevorzugt zur Regeneration stark angegriffenen Gewebes oder Modellationen von angegriffenen Knochenstrukturen.
Chirurgische Transplantation, Umformung oder Reduktion von Zahnfleisch und Parodontium sind besonders in der ästhetische Zahnmedizin wichtige Verfahren um die Voraussetzungen für einen harmonischen Zahnfleischverlauf an sichtbaren Zähnen zu schaffen.
Gleichmässiges, rosafarbenes Zahnfleisch spielt eine Schlüsselrolle in der Ästhetik der Schneidezähne. Es rahmt sie ein, betont ihre Form und verschließt mit der „Papille“ die Zahnzwischenräume. Weicht der Zahnfleischverlauf eines Zahnes deutlich von der Symmetrie seines Nachbarn ab, so können auch die „besten“ Kronen oder Veneers die Situation nicht retten.
Unter dem Begriff des „Zahnfleischmanagement“ fasse ich unterschiedliche Techniken zusammen, mit deren Hilfe wir den Verlauf des Zahnfleisches korrigieren, um
- Zähne gleich lang wirken zu lassen,
- ihre Proportionen symmetrisch anzugleichen,
- Farbabweichungen minimalinvasiv zu korrigieren und
- dunkle Dreiecke zwischen den Zähnen zu minimieren.
Insbesondere beim Ersatz von Schneidezähnen durch Implantate oder Brücken wende ich folgende minimalinvasive Techniken an:
Lappenoperationen
Nicht immer ist es möglich, tiefe Knochentaschen wieder aufzubauen. Um betroffene Zähne trotzdem zu erhalten, schaffe ich einen verbesserten Zugang zur Knochentasche und ermögliche dadurch die notwendige Zahnpflege.
Vorgehen
Die modellierende, chirurgische Korrektur des angegriffenen Knochens erfolgt durch einen kleinen Zugang im Zahnfleisch. In der Regel heilen die bis dahin unerreichbar tiefen Entzündungen innerhalb kurzer Zeit entzündungsfrei ab.
Kronenverlängerung bei Verletzung der biologischen Breite
Jeder Zahn ist von einem 2 Millimeter breiten, festen Bindegewebsaum umgeben, der mit der Zahnwurzel verwachsen ist und das Parodontium gegen Bakterien abdichtet.
Unterbrechen tiefreichende Kronen oder Füllungen diesen Bereich, so wehrt sich das Zahnfleisch anhaltend mit einer blutenden Entzündung, es ändert seine Farbe und wird bläulich-rot. Man nennt dies die Verletzung der biologischen Breite.
Vorgehen
Um diese, durch Fremdkörper entstandene Zahnfleischentzündung zu heilen, wird der Gewebesaum in eine tiefere Zone verlegt. Unter vorsichtigem Anheben von Zahnfleisch modelliere und reduziere ich in geringem Umfang den umgebenden feinen Knochen um 2 bis 3 Millimeter. Chronisches Zahnfleischbluten an Kronen, Brücken und Füllungen kann mit diesem Verfahren dauerhaft beendet werden.
Weitere Informationen zur Kronenverlängerung erhalten Sie unter dem Behandlungsbeispiel »Therapie der biologischen Breite«
Knochenaufbau
Tiefe Knochentaschen lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen regenerieren.
Entscheidend für den Erfolg des minimalinvasiven Knochenaufbaus ist es, mögliche Überlastungen des Zahnes vorab zu diagnostizieren (Funktionsanalyse) und gegebenenfalls zu beseitigen.
Vorgehen
Zunächst wird das Zahnfleisch leicht vom Zahnhals gelöst und die freigelegte Zahnwurzel gereinigt. Anschließend wird ein Protein eingebracht, welches das Knochenwachstum fördert. Bei sehr großen Knochentaschen kann zusätzlich Knochenersatzmaterial oder eigener Knochen implantiert werden.
Voraussetzungen für den Heilungserfolg
- kein Nikotingenuß
- sehr gute Zahnpflege
- regelmässige Pflege durch unsere Prophylaxe
- keine allgemeine Erkrankung wie z.B. Diabetes
Zahnfleischtransplantation
Die Zahnfleischtransplantation dient der Deckung freiliegender Zahnhälse (=Zahnfleischrezession).
Die Zahnwurzeln von Eckzähnen und Prämolaren (=kleine Backenzähne) sind bei manchen Patienten nur 1 Millimeter dünn von Knochen und Zahnfleisch bedeckt. Zahnfleischrückgang betrifft diese empfindlichen Bereiche besonders häufig, vor allem wenn die Zähne durch Knirschen und Pressen überlastet werden.
Dabei stören sichtbar werdende, dunkle Zahnwurzeln häufig das Bild schöner und gepflegter Zähne.
Ein bewährtes Verfahren zur Deckung freiliegender Zahnhälse bildet die vorsichtige Entnahme eigenen Bindegewebes und dessen Transplantation unter das zurückgewichene Zahnfleisch. Diese atraumatische Technik erhöht seine Widerstandkraft, verstärkt es und bedeckt die Rezession.
Vorgehen
Im Bereich der freiliegenden Wurzel transplantiere ich einen feinen Streifen Bindegewebe zwischen Knochen und Zahnfleisch. Die Wurzel wird nunmehr mit dem verstärkten Gewebe bedeckt. Feine Nähte fixieren das Transplantat für 7 bis 10 Tage. Das Verfahren dieser sog. „Tunneltechnik“ ist besonders schonend und schmerzarm.
Das Heilungsergebnis ist i.A. dauerhaft – Sensibilitäten verschwinden, eine einwandfreie Ästhetik an optisch exponierter Stelle kann wiederhergestellt werden.
Die Tunneltechnik wende ich auch in der ästhetischen Parodontalchirurgie und ästhetischen Implantologie an, denn erst ein einwandfrei harmonischer Zahnfleischverlauf ist der Schlüssel zu wirklich schönen und natürlich wirkenden Zähnen.
Weitere Informationen zur ästhetischen Parodontalchirurgie erhalten Sie unter dem Behandlungsbeispiel »Ästhetische Zahnfleisch-Transplantation«
Ziele
der Parodontose-Behandlung
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Heilen & Verschönern
Zahnfleisch- und Knochenabbau durch Parodontitis beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit, sondern auch unser Aussehen. Neben der Therapie der Erkrankung spielt die Wiederherstellung einer guten Zahnästhetik häufig eine wichtige Rolle:
Behandlungsablauf
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1. Erste professionelle Zahnreinigung und Beginn des konsequenten Biofilm-Managements,
inkl. Patienten-Instruktion und Tipps für optimale häusliche Zahnpflege
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2. Zweite Zahnreinigung und Behandlungsplanung
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3. Parodontalbehandlung
und Reinigung erkrankter Bereiche, u.a. Wurzeloberflächen
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4. Zahnreinigung & Kontrolle vorangegangener Maßnahmen
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5. Bei hartnäckigem Fortbestehen der Parodontitis:
- Antibiotikatherapie oder Behandlung durch Co-Therapeuten (z.B. naturheilkundlich)
- Ästhetische Chirurgie & Zahnfleischmanagement für schöne und gesunde Zähne
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6. Regelmäßige, vierteljährliche professionelle Zahnreinigung –
für eine Dauer von 2 Jahren
Parodontitis –
ein Risiko für unsere Gesundheit
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Risikofaktoren, die eine Parodontitis fördern:
Ansteckungsgefahr !
Aufgrund der extrem hohen Keimzahl in den Zahnfleischtaschen können sich empfindliche Menschen durch die Parodontitis eines Partners infizieren.
Das gleiche gilt ganz besonders für die Ansteckung eines Kleinkindes. Sind die Eltern an Karies oder Parodontitis erkrankt, sollten Kleinkinder nicht mit dem Speichel der Eltern in Berührung kommen. Das verbreitete „Temperatur antesten” von Nuckelflaschen sollte in diesem Zusammenhang tunlichst vermieden werden, da auf diese Weise bei den Kindern eine Tendenz zu Karies und Parodontitis entstehen kann.
Oft hören wir in diesem Zusammenhang „Meine Eltern hatten auch so schlechte Zähne“. Die Ursachen liegen oftmals aber nicht in der Genetik, sondern wie oben beschrieben in der frühkindlichen Ansteckung.
Kohlehydratreiche Ernährung / Junk food
Zuckerreiche und klebrige (Mehl-)Speisen bieten hervorragenden Nährboden für Bakterien.
Der Biofilm baut sich besonders schnell und nachhaltig schon innerhalb eines Tages auf.
Anmerkung
Stundenlanges Arbeiten am PC wird oft begleitet von Softdrinks, Chips und Süssigkeiten. Langes schweigendes Arbeiten reduziert zusätzlich die Selbstreinigungskräfte des Mundes.
Dabei verringern fehlende Mund- und Zungenbewegungen den Speichelfluss, wodurch die Zähne nicht mehr ausreichend umspült, gereinigt und remineralisiert werden – mit der Folge von Zahnhalskaries und Parodontitis.
Nikotin
Nikotin führt aufgrund von Durchblutungsstörungen des Knochens und des Zahnfleisches zu Mikro- Nekrosen.
Die Heilung entzündeter Bereiche verläuft deutlich schlechter.
Anmerkung
Zahnfleischbluten als Warnzeichen einer Parodontitis ist dabei selten. Knochen und Zahnfleisch schwinden vollkommen symptomlos.
Autoimmunerkrankungen
Häufig sind die ersten Symptome einer Autoimmunerkrankung anhand chronischer Entzündungen des Mundraumes zu erkennen.
Diabetes
Bei einer Diabeteserkrankung ist die Selbstheilung im Mundraum stark eingeschränkt, häufig besteht eine Neigung zu Parodontitis.
Schwangerschaft
Vermehrtes Zahnfleischbluten während der Schwangerschaft erhöht nicht das Risiko einer Parodontitis – die Hormonumstellung erhöht lediglich die Blutungstendenz eines bereits entzündeten Gewebes und zeigt eine bisher unbemerkte Parodontitis.
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Risikofaktoren für unseren Organismus
Eine chronische Parodontitis weist hohe pathogene Keimzahlen auf – die Oberfläche der infizierten Zahnfleischtaschen zusammengenommen hat in etwa die Größe der Innenfläche eines Unterarmes.
In den Blutbahnen unseres Organismus kann eine solch umfangreiche Wundfläche durchaus zu einer Bakterieninvasion führen. Als „stille Erkrankung“ stellt die Parodontitis ein hohes Risiko für gesundheitliche Schäden im Körper dar:
Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenerkrankungen
sind Risiken, die ab einem gewissen Alter zunehmen und durch eine jahrelang bestehende Parodontitis gefördert werden.
Bei erhöhtem Infarktrisiko überweisen Internisten ihre Patienten häufig zur Parodontitisbehandlung.
Alzheimer Erkrankung
Neueste Untersuchungen weisen darauf hin, dass ein mit der Parodontitis-Erkrankung in Verbindung stehendes Bakterium in Blutbahn und Gehirn eindringt und möglicherweise hauptverantwortlich für die Erkrankung an Alzheimer zu sein scheint.
Implantationen
Jeder chirurgische Eingriff im Mund sollte im keimarmen Milieu erfolgen. Implantationen erfolgen daher meistens erst nach dem Abklingen einer Parodontitis.
Immunsuppressiva, Chemotherapie
Bei der Gabe von Immunsuppressiva ist es wichtig, bakterielle Infektionen vorher zu beseitigen.
Eine einwandfreie Mundhygiene und eine prophylaktische Parodontitisbehandlung wird oft empfohlen.
Kieferorthopädische Behandlungen
Kieferorthopädische Behandlungen erweitern durch Zahnbewegungen das „Zahnfach“ und verbreitern den Parodontalspalt.
Im Zusammenhang mit einer Parodontitis kann dies durch vermehrt eindringende Bakterien zu unvorhergesehenem Knochenabbau führen. Daher ist eine gute Mundhygiene und gegebenenfalls eine vorangehende Parodontitisbehandlung Voraussetzung für die kieferorthopädische Behandlung.
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Dr. med. dent. Rüdiger Hansen
Zahnarzt München